Better safe than sorry

Die Lage der österreichischen Wirtschaft ist nicht rosig. Nach zwei Jahren Rezession befindet sich die österreichische Wirtschaft auch 2025 weiter unter Druck. Ein marginales Wachstum von etwa 0,1 % bedeutet allenfalls eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau. Laut KSV 1870 mussten im ersten Halbjahr 2025 in Österreich 3.491 Unternehmen (+ 6 % gegenüber 2024) Insolvenz anmelden – davon wurden 1.318 Fälle (+ 10 %) mangels Kostendeckung nicht eröffnet. Bei den privaten Insolvenzen gab es gegenüber dem Vorjahreshalbjahr zwar einen Rückgang von 2,3 % auf 4.504 Schuldenregulierungsverfahren. Insgesamt gehen Wirtschaftsforscher aber nicht von einer Entspannung aus, da die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin sehr schwierig bleiben. Unternehmen müssen daher auch in naher Zukunft mit Forderungsausfällen – sowohl im B2B- als auch im B2C-Geschäft – rechnen.

Forderungsausfälle sind teuer, teurer als man denkt …

Die Höhe von Forderungsausfällen wird häufig unterschätzt. Die nachfolgende Übersicht zeigt, dass zusätzlich zur Rechnungshöhe weitere Kostenpositionen zu berücksichtigen sind.

Der jeweilige Aufwand ist im Einzelfall natürlich davon abhängig, wie lange die Forderung offen bleibt, wie viele eigene Mahnaktivitäten Sie unternehmen, wie automatisiert Ihre Mahnprozesse sind, ob Sie anwaltliche und/oder gerichtliche Schritte einleiten müssen und ob der Schuldner die Ansprüche bestreiten wird. Der in der Übersicht ausgewiesene Gesamtschaden kann schnell einen noch deutlich höheren Prozentwert über dem offenen Rechnungsbetrag einnehmen.

Ja und, das gleichen wir dann aus!

Solche oder ähnliche Antworten hören Credit Manager häufiger, wenn sie mit Kollegen, z.B. aus dem Vertrieb, über mögliche Forderungsausfälle bei Schlechtzahlern oder insolvenzgefährdeten Kunden sprechen. Diesen Aussagen liegt das Denken zugrunde, dass zur Kompensation eines Forderungsausfalls genügt, einen zusätzlichen Umsatz in Höhe des Forderungsbetrags zu realisieren. Weit gefehlt!

Um den erforderlichen Mehrumsatz zu berechnen, müssen Sie Ihre Umsatzrendite zugrunde legen. Denn der entstandene Schaden kann nur aus den Gewinnanteilen, der zusätzlichen Aufträge ausgeglichen werden. Je geringer Ihre aktuelle Umsatzrendite ist, umso höher wird der erforderliche Mehrumsatz.

Wenn wir bei dem oben dargestellten Beispiel bleiben und eine Umsatzrendite von 10 Prozent unterstellen, dann müssen Sie einen Mehrumsatz von 200.000 Euro machen, um den reinen Forderungsbetrag auszugleichen. Zum Ausgleich des Gesamtschadens sind bereits 225.000 Euro erforderlich.

Wenn wir aber lediglich eine Umsatzrendite von 5 Prozent unterstellen, dann verdoppeln sich die erforderlichen Mehrumsätze auf 400.000€ bzw. auf 450.000 Euro. Ein solcher Mehrumsatz ist besonders für kleine und mittelständische Unternehmen, beispielsweise für Handwerksbetriebe, schwerlich aus den Ärmeln zu schütteln. Ein Forderungsausfall von 20.000 Euro ist dagegen schnell eingetreten. Da reicht oft schon die Insolvenz einer Privatperson, bei dem der Installateur die Heizung modernisiert hat oder bei dem der Platten- und Fliesenleger das Badezimmer renoviert hat. Hinzu kommt, dass ausgerechnet in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, die Umsatzrenditen geringer ausfallen. Forderungsausfälle schlagen dann umso heftiger zu Buche.

Der klügere Unternehmer baut vor

Das was wir bis jetzt im Einzelfall betrachtet haben, sollten Sie auch in einer Gesamtbetrachtung würdigen. Einerseits ist zu berücksichtigen, dass der Anteil der Folgeinsolvenzen, weil es keine offiziell erfassten statistischen Werte gibt, sehr häufig in Größenordnungen zwischen einem Viertel und einem Drittel aller Unternehmensinsolvenzen geschätzt wird. Andererseits haben nicht ausgeglichene Forderungsausfälle in Summe eine sehr negative Auswirkung auf den Jahresüberschuss Ihres Unternehmens. Wie sich ein Ausfall von nur einem Prozent Ihres Umsatzes (bei einer Rendite von 5 Prozent) auf Ihr Ergebnis auswirkt, zeigt die nachfolgende Tabelle:

Vor diesem Hintergrund ist es sehr ratsam, über einen wirksamen Schutz gegen Forderungsausfälle bzw. präventiv über Maßnahmen zur Kompensation von drohenden Schäden durch Forderungsausfälle nachzudenken. Die Versicherungswirtschaft hat dafür zahlreiche Lösungen im Angebot. Hier finden Sie eine kleine Übersicht dazu.

Dass ein solcher Versicherungsschutz nicht überbordend teuer sein muss findet man in dieser kleinen Broschüre (Beispiel auf Seite 6).